Eine meiner Lieblingsstrecken an der Rur
Ich hatte schlecht geschlafen. Ein böser Traum weckte mich in der Nacht, und ich konnte nicht sogleich wieder einschlafen. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf. Dass ich am nächsten Tag zum Fischen gehen wollte, beruhigte die Sinne, wenn ich an die prächtigen Fische dachte, die ich fangen wollte.
Trotzdem wachte ich am Morgen wie gerädert auf. Nachdem die morgendlichen Notwendigkeiten erledigt waren, packte ich meinen Angelkram ins Auto und fuhr in die Eifel an die Rur. Der grau verhangene Himmel von daheim wurde unterwegs immer heller; am Fluss schien die Sonne. Der Entschluss stand fest, es sollte ein schöner Tag werden! Ich steckte meine Lieblingsrute zusammen, bestückte sie mit der passenden Schnur und ans Vorfach kam wie stets zu Beginn eine ausgewählte Trockenfliege.
Zwar war nirgends ein Ring zu sehen, aber unter den Büschen dort, da musste doch eine dicke Forelle lauern!
Nur, die Fliege wollte nicht dorthin, wo ich sie haben wollte, die Würfe gelangen mir nicht recht, und das mit der Rute, von der ich behaupte, sie werfe von allein. Kein Fisch ging auf das Angebot der dargebotenen Fliegen ein. Es war wie vertrackt! Was ich fing, waren Blätter, die der frühherbstliche Wind auf die Wasseroberfläche geweht hatte. Also, noch weiter unter die Büsche! Natürlich verfing sich die Fliege in deren Geäst, ich musste sie abreißen. Sollte die Beobachtung des Eisvogels, dem ich zusah, wie er in elegantem Flug über der Wasseroberfläche nach Beute Ausschau hielt, das alleinige Highlight des Tages bleiben?