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Meine Neue - Die Fujifilm FINEPIX X 100

Erfahrungen mit der Fujifilm FINEPIX X100

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Nein, so richtig glücklich bin ich mit ihr noch nicht! Ihr Wesen ist mir etwas zu kompliziert! Wir müssen uns noch aneinander gewöhnen. Gemeint ist meine neue Systemkamera Fujifilm FINEPIX X100. Ihr Äußeres entspricht voll und ganz meinen Vorstellungen mit ihrem nostalgischen Schick, der ein wenig an eine Leika erinnert. Aber in ihrem Inneren da sieht es wenig nostalgisch aus. Sie ist vollgestopft mit Elektronik, die zu beherrschen einige Übung erfordert. Die Menüführung ist für mich, den Canon-Fotografen, recht gewöhnungsbedürftig. Es gibt 1000 Einstellmöglichkeiten, wobei manchmal eine die andere bedingt. Gott sei Dank ist man bei der Hotline geduldig und erklärt! Diese Kamera hat es tatsächlich geschafft, dass ich im Blitzmodus etliche Bilder versaut habe. Natürlich, weil ich die falsche Einstellung gewählt hatte.

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Gleich bei den ersten Fotoversuchen überkam mich ein gewisser Ärger, da es Ewigkeiten dauert, bis die Kamera sich nach einem gemachten Foto wieder für ein weiteres bereit erklärte. Alles Suchen in der Bedienungsanleitung half nichts! Bei der Hotline erfuhr ich dann, nachdem ich bekannt hatte, dass ich Apple-User bin, dass mein Computer hier die Schuld trägt. Wenn man nämlich die Speicherkarte aus der Kamera nimmt und die Fotos über einen Kartenleser überspielt, hinterlässt der Apple-Rechner auf der Karte Informationen, die ein späteres Lesen beschleunigen sollen. In der Kamera ist dann aber das Gegenteil der Fall, man muss also die Fotos aus der Kamera in den Computer importieren. Jetzt weiß ich das!
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Beeindruckend ist die Vielzahl der Einstellungsmöglichkeiten. Im Menü kann man eine große Anzahl von Punkten anwählen. Nur als Beispiele seien genannt : Filmsimulation, Panoramafotografie, Bildgröße, RAW Fotos, Eingriffsmöglichkeiten bei Belichtungs-Schärfegestaltung, diverse Möglichkeiten der Fokussierung, Serienbilder, Belichtungsreihen, zur HDR Fotografie wird jeweils ein Foto überbelichtet, eins unterbelichtet und eins korrekt belichtet und - und - und. Es ist problemlos mit der Kamera im Automatikmodus zu arbeiten. Bedingt aber eine besondere Situation das Eingreifen in den technischen Prozess, muss man sich durchs Menü hangeln, um mit Glück die richtige Einstellung zu finden. Das Motiv ist dann möglicherweise schon Geschichte!
Beim Hantieren mit der Kamera kann es leicht passieren, dass sich die beiden Bedienungsrädchen an der Oberseite der Kamera verstellen. Falsch belichtete Bilder sind dann anschließend das Ergebnis, wenn der Fotograf nicht aufpasst.Überhaupt ist das Bedienen der Kamera für Menschen mit etwas größer geratenen Händen manchmal ein Problem, wenn man die passend zur Kamera recht klein geratenen Bedienungselemente händeln will.

Ein Highlight ist die Möglichkeit je nach Bedarf, den optischen oder einen elektronischen Sucher zu wählen. Hier werden, je nach Auswahl die diversen Kameraeinstellungen eingeblendet. Brillant ist auch das Objektiv der Kamera. Es ist eine Festbrennweite von 23 mm, was 35 mm bei Vollformat entspricht. Das Objektiv ist mit einer maximalen Blendenöffnung von f=2,0 recht lichtstark. Die resultierende Bildqualität ist sehr gut. Die effektive Pixelzahl beträgt 12,3 Millionen.
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Geht man mit der Kamera vor dem Bauch spazieren, so kann man neugieriger und interessierter Blicke sicher sein. Sie ist schon etwas Besonderes! Sie ist klein, handlich und dabei leistungsstark. Da sie eine Festbrennweite hat, ist es nicht nötig, verschiedene Optiken mitzuschleppen. Das schult den Blick, da man das Motiv nicht durch Drehen am Objektivring seinen Vorstellungen entsprechend anpassen kann. Also, Potenzial ist vorhanden. Es liegt also nur am Fotografen dieses auch zu nutzen!

Nachtrag 1. Dezember 2012

Die vergleichsweise teure lederne "Bereitschaftstasche" der Kamera hat sich im Gebrauch als wenig praktisch erwiesen. Setzt man z. B. die für die Kamera angebotene Streulichtblende vor das Objektiv, lässt sich die Tasche nicht mehr schließen! Das jeweilige Ab- und Aufsetzen der Blende ist recht umständlich.
Zeitweise habe ich es bereut, mit dem Kauf der Kamera nicht gewartet zu haben, denn Fuji hat mittlerweile Kameras der X-Serie mit Wechseloptik herausgebracht. Es hat sich aber nun herausgestellt, dass das Fotografieren mit einer Festbrennweite recht interessant sein kann. Man ist so gezwungen, bewusster einen Blickwinkel zu suchen. Ausserdem würde man sich nach dem Kauf diverser Brennweiten wieder mit umfangreichem Zubehör belasten, was ja eigentlich beim Erwerb der kleinen Kamera vermieden werden sollte.
An die wegen der Vielzahl der Menüpunkte etwas komplizierte Menüführung habe ich mich zwischenzeitlich auch gewöhnt.
X100 Handbuch

Eine wertvolle Hilfe bei der Handhabung der Kamera ist Michael Diechtierow`s Buch "Das Fuji X100 Handbuch" aus dem dpunkt.Verlag. Hier wird der Umgang mit der Kamera sehr präzise beschrieben.

Nachtrag 21. März 2013

Auf der Konzertreise des Chores, in dem meine Frau singt, durfte ich als Begleiter dabei sein. Es ging nach Flensburg. Erstmalig verzichtete ich bei einer Reise auf die Mitnahme meiner EOS 7d - Spiegelreflexkamera - samt div. Objektive - und packte "nur" die handliche X100 ein.
Es war eine große Umstellung, mit nur einer Brennweite auszukommen! Die ersten Fotos waren auch dementsprechend schlecht! Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran, den gewünschten Bildausschnitt "zu Fuß" zu erreichen. Genaueren Bildschnitt, wenn nötig, ergab die Nachbearbeitung am Computer.
Nach wie vor bereitet die Menüführung der Kamera jedoch gelegentlich Schwierigkeiten. Einmal konnte ich nicht weiter fotografieren, als sich, aus welchem Grund auch immer, die Kamera im Filmmodus befand, und es mir ohne Handbuch nicht gelang, dies zu korrigieren.
Ein anderer Nachteil der Kamera ist, dass sich das kleine Stellrad für die Veränderung der Verschlusszeit oben rechts auf der Kamera sehr leicht verdreht. Falsch belichtete Fotos sind dann das Ergebnis, bis man die Fehleinstellung bemerkt.
Die Vorteile bei der Beschränkung auf diese Kamera aber überwiegen - sie ist sehr leicht, recht handlich und macht unglaublich scharfe Bilder! Ein angenehmer Vorteil ist auch die Möglichkeit der Filmsimulation!


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Nachtrag 10. April 2013

Bisher hatte ich noch keine aktuelle Firmware aufgespielt. Um das nachzuholen, rief ich bei der Fuji-Hotline an. Die junge Dame am Telefon war sehr freundlich und schickte mir einen Link und die deutschsprachige Anleitung für die Aktualisierung der Software per Mail zu.
Als ich wenig später ans Werk ging, bemerkte ich zunächst, dass deutschsprachige Anleitung und der den geöffneten Link begleitende englische Text inhaltlich differierten.
Soviel Englisch kann ich doch, dass ich verstand, was zu tun war, nur es funktionierte nichts!
Wieder an die Hotline! Was ich denn für einen Computer hätte, wurde ich gefragt, einen iMac - ja, dann gibt's da ein Problem. Was für eins, habe ich dann nicht verstanden. Der Service-Mann meinte, ich solle ihm die Speicherkarte zuschicken, in zwei Tagen hätte ich dann das Update. Das wollte ich nicht. Er scheuchte mich dann durch das Menü der Kamera, bis ich ganz irre wurde. Als Krönung des ganzen meinte er, ich solle doch erst einmal die Handhabung der Kamera lernen und die Speicherkarte zuschicken. Ich gab entnervt auf und verabschiedete mich.
Ein weiterer Versuch, alleine ein Update zu erzielen, scheiterte.
Griff zum Telefon in der Absicht, wenn derselbe Mensch in der Hotline wäre, ihm erst mal meine Meinung zu sagen. Es war dann aber ein anderer, der sehr verständig und freundlich war, und es schaffte, die Umständlichkeit, natürlich von Apple "verschuldet", zu beheben und die aktuelle Firmware aufzuspielen.
Das war alles nicht erfreulich, kostete Zeit und Nerven! Warum ist es nicht machbar, so fragt man sich, zwei weltweit agierende Systeme zu koordinieren?

Nachtrag 5. Mai 2013

Das Problem mit dem Verschlusszeit-Stellrad oben rechts auf der Kamera ( unabsichtliches Verstellen ) soll bei der neuen X100s behoben sein.